DARUM ein Hund von “Körbchen gesucht”



Eigentlich hab ich erst gedacht, ich müsste keinen Bericht schreiben, weil das ein schlechtes Bild auf KG wirft. Aber nachdem ich in für mich schwieriger Situation erlebt habe, wie Steffi uns begleitet, ist es doch gut, alles aufzuschreiben. So kann ich deutlich machen, wie bei KG gearbeitet wird...
Denn: Was ich in diesem Bericht beschreibe, kann meiner Meinung nach passieren, wenn man einen Hund aus dem Tierschutz aufnimmt.
Es kommt dann eben vor allem darauf an, ob und welche Unterstuetzung man bekommt!

Wie alles anfing:
Nachdem unser Paco (auch aus Spanien, von einer belgischen Orga) schon beinahe 3 Jahre alt war, haben wir beschlossen, uns auf das Abenteuer eines zweiten Hundes einzulassen. Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt schon einige Jahre bei KG war, was heissen soll, dass ich immer mal an Aktionen teilnahm und auch ab und zu im Gaestebuch schrieb, war ich trotzdem total unsicher, ob Steffi uns wohl einen Hund anvertrauen würde... Ich hab also einen ausfuehrlichen Bericht geschrieben und uns darin vorgestellt und nach ihrem OK kam von Steffi gleich die Idee und Foto's von Vanilla, die noch gar nicht auf der KG-Seite stand.

Vanilla in der Perrera von Almendralejo


War dieses kleine zarte Podenca-Mix-Maedchen denn wohl das Richtige fuer unseren Paco und uns? Wir hatten uns gleich in ihren Blick verliebt, und so stoerte es uns ueberhaupt nicht, dass sie keinen Schwanz hat und aufgrund ihrer Rasse über einen wahrscheinlich enormen Jagdtrieb verfuegt.... Also war die Entscheidung in kurzer Zeit gefallen, ja, sie sollte es sein. Dann das Vorstellungsgespräch bei Steffi, alles passte und war ganz locker, ich allerdings war furchtbar aufgeregt.

Die Flucht aus der Perrera
Die Geschichte, dass nachdem wir den Vertrag schon unterschrieben hatten, Vanilla gemeinsam mit mehreren Hunden aus der Perrera ausgebüxt war und sie gerade noch zu einem Zeitpunkt wiedergefunden wurde, dass sie noch reisefertig gemacht werden konnte, hatte ich schon mal an anderer Stelle erzählt. (siehe unter Lesestoff: Geschichten, die einundzwanzigsten, Lara 1 Jahr) Das diese Flucht vermutlich ihr Leben gerettet hat, wusste ich allerdings damals noch nicht.

Home sweet home
Da war sie dann also, unsere Zaubermaus. Alles verlief ganz gut, uns fiel allerdings auf, dass sie hin und auf 3 Beinen lief und ihr hinteres rechtes Beinchen hoch hielt.... Steffi wusste auch nichts darüber, es war ihr bei ihrem Besuch in der Perrera nicht aufgefallen. Mada und Co hatten auch nichts gesagt, wahrscheinlich war es also ein ganz neues Problem, das schnell wieder vorübergehen würde. Oder wir dachten, es sei vielleicht eine Folge der Kastration, die ja noch kurz vorher an der rechten Seite gemacht wurde und deren Narbe noch gut zu sehen war. Ausserdem hatte die Kleine an den Hinterläufen ganz wenig Muskulatur. Wir dachten also, dass ihre Lahmheit von der Kastration oder einer neueren kleinen Verletzung verursacht werden könnte.
Wir warteten erstmal ab, liessen Lara Zeit, sich einzugewoehnen und ihre Muskulatur aufzubauen. Im Laufe der Zeit wurde es auch besser, die Muskulatur baute sich auf und sie lief nur noch nach längerer Belastung auf 3 Beinen... Aber eben genau das veränderte sich auch nach längerer Zeit nicht.

Die Diagnose und die OP
Deshalb haben wir dann doch ein Röntgenfoto machen lassen und für mich war die Diagnose ein Schock: Der Hüftkopf war rechts aus der Pfanne herausgerutscht (sehr wahrscheinlich durch Gewalteinwirkung von aussen) und es hatte sich weiter oben durch die Reibung am Knochen eine Art neuer kleiner Pfanne geildet. Arthrose und Knochenwachstum an der falschen Stelle waren de Folge. Offensichtlich eine ganz alte Verletzung, die auch wirklich weh tun musste.

Roentgenfoto vor der OP


Unser Tierarzt empfahl eine Femurkopfresektion, also eine OP, bei der der Kopf des Oberschenkels abgetrennt wird. Das Gewebe um den abgetrennten Knochen muss dann im Laufe der Zeit so eine Art Hüftgelenk bilden, um den Knochen zu halten. Ich hab Steffi ne Mail geschickt und sie hat gleich gesagt, wir sollen die Röntgenbilder schicken, sie bespricht das mit ihrem Tierarzt. Auch ihr TA riet zu einer Femurkopfresektion. Es folgten mehrere Gespraeche und Steffi meinte, solch eine OP sei fuer sie keine so ganz grosse Sache und sie hatte es schon bei mehreren ihrer tierischen Gaeste mit gutem Erfolg machen lassen. Und sie sagte auch ganz klar: es sei ein mechanisches Problem, dass nur durch eine OP geloest werden kann. Das hallte immer in meinem Kopf nach... Es wuerde also nie 'von allein' oder durch irgendwas anderes besser werden koennen.... Fuer uns war so eine OP eine ganz grosse Sache und wir hatten Angst davor, dass waehrend der OP was passiert (inzwischen hatten wir genug 'Horrorgeschichten' von allen moeglichen Leuten gehoert) oder das sich die Lebensqualitaet von Lara danach verschlechtern koennte. Nach der Entscheidung, es machen zu lassen, hat Steffi uns sogar angeboten, die OP durch ihren Tierarzt machen zu lassen! Wir haben hin und her ueberlegt, letztendlich haben wir hier in der Nähe einen Orthopaeden unseres Vertrauens gefunden und die OP bei ihm durchfuehren lassen, weil alles andere zu aufwaendig gewesen waere. Aber es war doch ein gutes Gefuehl, einen guten Tierarzt und Laras 'Patentante Steffi' im Hintergrund zu haben.
Als die Kleine nach der OP die Augen aufmachte und wieder zu sich kam, war ich der gluecklichste Mensch der Welt!!!
Auch nach der OP stand Steffi mir zur Seite. Sie hat die richtigen Fragen gestellt in Bezug auf die Medikamente, die wir bekommen hatten und hat uns die richtigen Tipps gegeben fuer die erste Zeit nach der OP. Wenn ich ne Mail schrieb, klingelte meist nur Minuten spaeter das Telefon und Steffi stand mir mit ihrem Rat zur Seite. Das heisst, wir wurden sehr gut betreut, Steffi hat einfach viel Erfahrung und ist 'down to earth', was mir als aengstlicher 'Hundemutter' sehr geholfen hat. Inzwischen ist die OP 5 Wochen her, die Kleine ist wieder froehlich und laeuft manchmal auch schon wieder auf 4 Beinen. Es dauert einfach und wir trainieren mit ihr, aber geben ihr auch Zeit. Das Wichtigste ist eigentlich, dass da nicht mehr Knochen auf Knochen reibt und sie dadurch keine Schmerzen mehr hat!

Fazit und 'Ende gut alles gut':
Was ich hiermit sagen moechte: es kann eben vorkommen, dass unter bestimmten Umstaenden nicht alles gesehen wird, obwohl Mada und ihr Helferinnen und auch Steffi sich ja enorm bemuehen, um ein ganz ehrliches Bild von den Hunden zu geben und transparent zu arbeiten. Das Wichtige hierbei ist aber, dass man dann bei KG eben doch alle moegliche Unterstuetzung bekommt, sollte irgend etwas sein!
Da Vanilla/Lara ja noch nicht lange in der Perrera war, nur hin und wieder auf 3 Beinen lief UND eben auch noch ausgebüxt und mehrere Tage weg war, das sie direkt nach ihrer Rueckkehr in die Perrera an der Seite mit der kaputten Huefte kastriert wurde und dann gleich nach Deutschland geflogen ist, sind Umstaende, die es unmoeglich machten, ihren Hueftschaden zu bemerken. Das hat ihr vermutlich das Leben gerettet. Denn ein Podenca-Mix ohne Schwanz und mit ner kaputten Huefte – das sind 3 Eigenschaften eines Hundes, die ihn wohl so ziemlich unvermittelbar machen... Also hat sie doppelt Glueck gehabt und wir freuen uns, dass alles so gelaufen ist! Denn ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht weiss, ob ich mich getraut haette, einen Hund, den ich noch nie live gesehen habe, mit einem Hueftschaden zu adoptieren....Und jetzt wuerden wir sie fuer kein Geld der Welt wieder hergeben!!!!!!!!!!!!!!!!! Es sollte also alles so sein und ich kann jetzt mit gutem Gewissen sagen: Ende gut alles gut.

Danke Steffi fuer Deine Unterstuetzung!! Fuer uns war es nie ein Problem, dass das passiert ist, aber wir sind sehr dankbar, dass Du uns so beigestanden hast in den Zeiten des Zweifels und auch nach der OP!
Und ich kann mich deshalb meinen Vorschreibern nur von Herzen anschliessen: DARUM ein Hund von KG!!!!
Herzliche Gruesse von Anna mit Lara und Paco

Ca 5 Wochen nach der OP

November 2012