DARUM ein "KG- Hund"



Wie wir zu unserem Toby aus Almendralejo kamen


Vor ein paar Jahren gab es in meiner Familie schon einmal einen Hund von einer Tierschutzorganisation:
Dieses junge Mischlingsmädchen kam auch aus Spanien und hat ein halbes Jahr bei uns gelebt. Danach mussten wir sie wegen unserer noch recht kleinen Kinder schweren Herzens wieder abgeben, weil sie als Angstbeißer jeden unserer Besucher vertreiben wollte. Sie war einfach zu gefährlich für unsere damalige Lebenssituation.
Seit dieser bitteren Erfahrung hing ich fast jeden Abend im www und suchte halbherzig nach einem neuen Hund: vieleicht einen Mischling aus Deutschland oder einen Rassehund vom Züchter (wo man weiß, wo er herkommt?) Einen Labbi oder einen, der nicht haart, - einen Pudel? Letztendlich traute ich mich aber nicht mehr!
Da kam mir Valerie ganz recht. Sie war vor einigen Jahren von KG zu unserer damals neuen Nachbarin vermittelt worden. Das war vor 2 Jahren. Sie wurde mein Traumhund aber sie hatte ja nun" leider" schon ein Körbchen.
Immerhin suchte ich meinen Hund jetzt nicht mehr im gesamten www, sondern nur noch bei KG! Und einen Zuchthund wollte ich eigentlich sowieso nicht, - lieber mit einem "Überflussprodukt" "zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen!!" - Was für ein Fortschritt!

- Trotzdem hat es noch diese 2 Jahre und erst mal einen Patenhund gedauert, bis dass der Mut groß genug geworden war! - Der Patenhund war ja eigentlich auch "nur" ein Alibi --- sorry, Lala!! Nein, - du warst eher der letzte Wegbereiter für einen deiner Kumpel, der jetzt ein passendes Körbchen gefunden hat!
Dafür ging dann jetzt aber alles recht schnell:

- Ein langes, informatives und gutes Frage- und - Antwort Telefonat mit Frau Ackermann, auch über Details, die mir noch gar nicht so akut erschienen. Sie nannte mir sogar schon eventuell passende "Kandidaten", wovon Toby (von ihr aus) die erste Wahl war. Hausaufgabe für den obligatorischen Besuch mit der ganzen Familie bei ihr war: Fotos und einen Fragenkatalog von zu Hause mitbringen!

- "Sichten" der genannten Kandidaten auf der HP und familieninterne Beratung. Abgesehen davon, dass Toby uns auch optisch gut gefiel, wollten wir uns ganz auf den Ackermannschen Expertenrat verlassen. Wenn sie uns also weiter zu Toby riet, würden wir ihn gerne nehmen, - vorausgesetzt sie würde uns überhaupt einen Hund anvertrauen!

- Dann der Besuch bei Frau Ackermann, jetzt muss ich wieder etwas genauer berichten:-) Meine 6-köpfige Familie wurde von ihr schon direkt vor der Tür begrüßt. Wir gingen dann zusammen in ihren wunderschönen riesigen Innenhof (den hätte mein Mann auch statt des Hundes genommen;-))) Sie ließ dann ihre ganze Gasthundemeute auf uns los! Wir Eltern widmeten uns gleich dieser Truppe, unsere Kinder dagegen waren erst einmal beeindruckt und zurückhaltend bei dieser fröhlichen und turbulenten Begrüßung!
Nachdem einigermaßen Ruhe eingekehrt war, setzten wir uns in die Sonne und ich bekam (zu meiner Freude) Lasse auf den Schoß. - Die Gelegenheit für Lasse, von einem Fremden "gepüngelt" zu werden, musste von Frau Ackermann einfach genutzt werden! Nach unserem ersten Kennenlernen war Frau Ackermann in ihrem Eindruck von uns in Richtung Toby bestätigt. Wir sprachen über die ersten Stunden und Tage im neuen zu Hause, über Verhaltensregeln bei Besuch und beim alleine lassen, über Futter, Hundekrankheiten, Impfungen, Stubenreinheit, Hundeschule ... .Der Nachmittag ging schnell herum. Fast hätten wir die Hausaufgaben, die mitgebrachten Fotos vergessen. Dafür wurde dann noch schnell das Laptop angeschmissen und ich stellte schnell fest, dass ich sie schlecht gemacht hatte. Denn sie legte, wohl voll im Element, los damit, Hundefallen zu entlarven: Brettchen auf die eine Seite der Gitterrosttreppe montieren, Zaun zu niedrig, die Stelle im Wohnzimmer lädt zum Markieren ein (da also Zeitung drunter), Körbchen steht an einer schlechten Stelle (Wächterposition), ... . Ich war echt beeindruckt - und habe ihr direkt noch eine CD mit noch mehr Fotos von unserem zu Hause geschickt!
Als wirklich gar keine Fragen mehr übrig waren, kamen wir zum offiziellen Teil:
Wir unterschrieben den Vermittlungsvertrag.
Zum Schluss gab es noch ein Rudelfoto von uns und wir wurden als werdende Hundeeltern/ familie entlassen mit einem Patenschaftsversprechen von Tante Steffi.
(Wie ich schon gemerkt habe, nimmt sie diese Patenschaft sehr ernst. Bei Fragen oder Problemen gibt es prompten und ausführlichen Rat.)

Nicht vergessen darf ich die Lektüre, die wir noch mitbekamen. Alles, was für die erste Zeit wichtig war und was wir in der Flut der Informationen vom Nachmittag vergessen haben könnten, war darin zum Nachlesen zusammengefasst (-was sich als sehr praktisch herausstellte)
Einen 2. "Roman" mit Mittelmeerkrankheiten und Impfungen gab es auch noch dazu

- Abends gab's dann einen Anruf von Tante Steffi, dass Toby schon 3 Wochen später in Düsseldorf ankommen würde. Das war dann ja schon fast eine Sturzgeburt, jedenfalls hatten wir nicht lange Zeit, uns vor Tobys Ankunft nervös zu machen! Sie wurde uns noch durch Tobyfotos von einem vorgelagerten Ackermannschen Alemandrejo- Besuch versüßt , quasi Ultraschall vor der Geburt!

- Am großen Abend selber wurden wir, wie auch noch werdende Podencoeltern von Frau Vetter betreut und begleitet und zwar länger als uns allen lieb war, - der Flug hatte so eine Verspätung, wie auch Frau Vetter schon lange nicht mehr erlebt hatte.


Irgendwann kam Frau Ackermann dann mit ihrem wertvollen Großtransport von 4 Hunden aus dem Zollbereich heraus...


Alles Weitere lief sehr ruhig, schnell und unspektakulär ab:
Unsere kleine Karawane suchte sich eine ruhige Nische. Toby war der erste Kandidat, der übergeben wurde.
Eine müde und frohe Frau Ackermann erklärte uns den Impfpass und ließ dann einen müden und freundlichenToby aus seiner Box. Der begrüßte sie mit seinem uns jetzt schon so vertrauten "Geborgenheit tanken" und stellte fest, dass unser mitgebrachtes Geschirr zu groß für ihn war, also behielt er sein Reisehalsband. Dann waren wir dran. Gerührt und verliebt übernahmen wir ihn, krabbelten ihn alle ein bisschen hilflos, ließen uns noch so halb bewusst mit ihm fotografieren , und dann waren wir auch schon auf dem Heimweg! Ich weiß noch nicht einmal mehr, ob wir uns überhaupt richtig von den beiden KG-lern, die ja alleine für diese Aktion schon so viel Einsatz geleistet haben, verabschiedet , geschweige denn bedankt haben!
(Für all die auf diese Art und Weise frisch vergrößerten Familien ist es nach so einer VERbindung ( nicht ENTbindung) aber sicher am besten und stressfreiesten, sich schnell ins traute Heim zurück zu ziehen und dort zu größtmöglicher Ruhe zu kommen.)


Deswegen jetzt richtig und bewusst: Hut ab dafür, dass es so läuft, wie es läuft und danke für diesen Einsatz für uns!

Zu Hause ging bisher alles recht einfach.
Toby hat sich die erste Nacht, die ich bei ihm in der Küche verbrachte, ordentlich ausgeschlafen (- im Gegensatz zu mir!). Die nächsten Tage ging er vorsichtig, beobachtend, unvoreingenommen, ein bisschen neugierig, aber vor allem rührend höflich und tapfer an, frei nach dem Motto: Et kütt, wie et kütt!
Er hat nicht einmal ein "Groß" oder "Klein" ins Haus gemacht, obwohl er einen massiven Durchfall bekam. Er hat noch nichts vom Tisch gemopst und noch nichts zerstört (außer einem Bleistift, den er wohl für ein Kauröllchen gehalten hat!). - Dabei sollte er die ganze Familie eigentlich auch ein bisschen zur Ordnung erziehen!!

Fragen die auftauchten, habe ich per Mail an Patentante Steffi losgelassen. Sie wurden teilweise telefonisch schon nach 3 Minuten beantwortet!

Jetzt ist Toby schon fast 7 Wochen bei uns. Bei seiner Vorgängerin kämpften wir da schon heftig mit Problemen.
Mit ihm genießen wir dagegen jetzt sehr entspannt unser Hundeleben und freuen uns, dass er bei uns gelandet ist.


Oktober 2012