DARUM ein "KG- Hund"




Mein Erfahrungsbericht ist schon lange überfällig.

Ein Jahr ist es nun schon her, es war der 29.01.2019, dass ich im WDR einen Bericht über Steffi und ihre Privatinitiative „Körbchen gesucht“ gesehen habe. Ein Jahr voller Emotionen, mit sehr traurigen aber auch wunderschönen Momenten. Ein Jahr voller Gegensätze.

Ich habe lange gezögert diesen Bericht zu schreiben, zu viel ging in meinem Kopf herum.
Doch nun kann und möchte ich es tun mit allem was mich bewegt hat.

Nach dem Tod von unsererm zweiten Hund Sina, ein ängstlicher rumänischer Straßenhund, wollten wir keinen Hund mehr, schon gar nicht aus dem ausländischen Tierschutz.
Wie ein Wink des Schicksals sah ich die Sendung „Hier und Heute“, die ich bisher nie geschaut habe. Dort berichtete Steffi über „Körbchen gesucht“ und den Hunden in Spanien. Ich wurde neugierig und habe mich durch die Homepage gearbeitet.
Was ich gelesen habe, hat mich überzeugt. So ausführlich, besonders der Artikel „Rette mich wer kann“. Ich sah unsere Sina vor mir.
Ihre Ehrlichkeit, ihre Verantwortung gegenüber den Tieren, die Transparenz auf der Webseite haben mich nachhaltig beeindruckt. Steffis Art die Hunde zu beschreiben habe so noch auf keiner anderen Vermittlungsseite gesehen.

Schnell war für mich klar, wenn ein neues Familienmitglied einziehen sollte, dann nur von KG.
Nun galt es nur noch meinen Mann zu überzeugen. Dies ging schneller als ich dachte und so war unser Vorsatz, kein Hund mehr, vergessen. Wir wollten einen älteren Hund und hatten zwei Rüden in die engere Wahl genommen.

Die erste E-Mail ging an Steffi raus. Gespannt warteten wir auf eine Antwort. Diese kam prompt am nächsten Tag mit einigen Fragen, die wir gerne beantworteten, denn wir sahen darin eine große Verantwortung die Steffi für Ihre Tiere trägt. Ein Punkt war unter anderem der gemeinsame Campingurlaub mit meiner Schwester. Sie hat einen Rüden, der sich besser mit Mädels verträgt. So fielen unsere beiden Kandidaten schon mal raus.

Einige Mails und Telefonate später hatten wir dann gemeinsam mit Steffi unsere Wahl getroffen.
Es sollte Dama, eine neun Jahre alte Hündin sein. So fuhren wir Anfang März voller Aufregung zu einem Gespräch nach Zülpich. Es war sehr angenehm, wir fühlten uns nicht “geprüft“, bekamen viele Hintergrundinformationen und gute Tipps für die ersten Tage zu Hause.

Dann hieß es warten. Bis Ende April war es noch eine lange Zeit. Doch die verging schneller als befürchtet. Wir hatten zu Hause noch so viel zu tun. Während der Zeit wurden wir stets auf dem Laufenden gehalten, mit Bilder und Videos versorgt. Auch dass Dama im Tierheim ein auffälliges Verhalten zeigte. Sie hatte wohl starke Probleme beim Wasser lassen. Doch die Ärzte im Tierheim gaben Entwarnung, alles sei prima.
Und dass bei ihr der Borreliose Test positiv war und sie daraufhin behandelt wurde.
Nichts wurde verschwiegen.

Dann kam der Tag der Ankunft in Düsseldorf. Dieses Gefühl, als die Box aufging und die Kleine machte vorsichtig die ersten Schritte auf uns zu, einfach unbeschreiblich. Vom ersten Moment an hatten wir das Gefühl Dama passt bestens zu uns.
Steffi machte uns wohl darauf aufmerksam dass sie dieses auffällige Verhalten erneut hat, aber laut Tierheim sei alles in Ordnung. Diese Aussage war jedoch falsch. Dama konnte kein Wasser halten. Steffi riet uns dann Dama hier beim Tierarzt vorzustellen. Die Diagnose war niederschmetternd. Dama hatte einen Tumor an der Blase. Sie hätte, wenn die Leute in Santiago mehr Verantwortung dem Tier gegenüber gehabt hätten, gar nicht fliegen dürfen.

Keine vier Wochen durfte sie bei uns bleiben. Es waren sehr intensive Wochen voller Hoffnung und Bangen. In der Zeit war Steffi immer an unserer Seite. Sie hat mit uns gekämpft und gehofft, mit unserem und ihrem Tierarzt in engem Kontakt gestanden und uns Halt gegeben.
Leider hatte die ganze Sache für Steffi die bittere Konsequenz, dass sie die Zusammenarbeit mit dem Tierheim bei Santiago beendet hat.

Bei uns zu Hause, war nach diesen intensiven Wochen eine Leere im Haus, die kaum auszuhalten war. Und so haben wir beschlossen, nicht mehr lange zu warten bis ein neuer Hund einziehen sollte. Für uns war klar, er sollte wieder von „Körbchen gesucht“ sein.
So zog schon Ende Juli Tessa bei uns ein. Auch sie wurde mit viel Einfühlungsvermögen für uns ausgesucht. Und es passte wieder.

Wir haben von Steffi zwei wunderbare Hunde bekommen.

Dama bleibt unvergessen, Tessa brachte die Freude zurück