DARUM ein "KG- Hund"



Ein Erfahrungsbericht von Fridas Rudel


Wir möchten an dieser Stelle einmal Danke sagen. Danke an Steffi Ackermann für ihren unermüdlichen Einsatz für Körbchen gesucht und Danke an Helene Mumoth, die das Pflegefrauchen unserer bezaubernden Frida war.
Wir, das sind Thomas (30 Jahre, Schwimmmeister Stadt Wuppertal) und Steffi (25 Jahre, Oecotrophologin, wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZNU, Universität Witten/Herdecke). Der Wunsch nach einem Hund ist schon länger da gewesen, aber es war irgendwie nie der richtige Zeitpunkt. Während des Studiums stellte sich die Frage: Was kommt danach? Können wir einem Hund gerecht werden? Jetzt sind wir beide im Job. Durch den Schichtdienst, der Unterstützung der Familie und des Freundeskreises können wir nun einem Hund ein schönes Zuhause bieten.
Die Suche nach einem Hund konnte also losgehen. Wir haben uns dann umgehört und umgeschaut. Es stand für uns fest, dass es ein Hund aus dem Tierschutz sein wird! Im Internet ist uns dann die Hündin Frida immer wieder auf verschiedenen Internetseiten aufgefallen und die Überschrift „Schwarzes Gold“ und die Worte „die Deutschen mögen keine schwarzen Hunde“ sind uns nicht aus dem Kopf gegangen. So sind wir auf die Homepage von Körbchen gesucht aufmerksam geworden. Die ganze Homepage, die Art und Weise der Beschreibungen und Informationen haben uns überzeugt. Als Sicherheit und Einschätzung haben wir auch unsere bekannten „Hundeleute“ gefragt, welchen Eindruck sie haben. Nach vielem hin- und her überlegen, Hundealltag überdenken, planen und organisieren haben wir uns entschieden die Internetseite von Körbchen gesucht noch mal genauer zu lesen und dann die Pflegestelle von Frida zu kontaktieren.
Dann lassen wir das Schicksal entscheiden, ob wir „geeignet“ sind für einen Hund.
Die erste kurze Anfrage an die Pflegestelle verschickten wir am Montagabend (3.2) per Mail, dienstags kam schon eine Rückmeldung von Frau Mumoth, mit der Bitte den Hundealltag und das Rudel einmal vorzustellen (sowie die Bitte sich über die Homepage über die Krankheiten, die spanische Hunde haben können, zu informieren.) Gesagt, getan; da kam ein ganz schöner Text zusammen. Am Donnerstagabend kam der ersehnte Anruf und die Zusage, dass wir Frida kennenlernen dürfen. Thomas war an dem Abend zu Hause und vereinbarte einen Termin für den kommenden Montag, da wir da beide frei hatten. Wir konnten es aber nicht erwarten, haben unser Wochenende umgeplant und bei Frau Mumoth angefragt, ob wir auch schon am Wochenende kommen können. Und so sind wir bereits samstags nach Neuss gefahren. Ca. 2 Stunden waren wir bei Familie Mumoth. Konnten Frida kennenlernen, kraulen und wir haben uns viel mit Frau Mumoth unterhalten.
Beide Seiten waren sehr neugierig. Wir wollten mehr von Frida und Körbchen gesucht erfahren und Frau Mumoth wollte noch einiges von uns und unser Wohnung wissen, da z.B. die Beschaffenheit der Treppe in unsere Wohnung auf dem Foto so steil aussehen würde.(Wir hatten im Vorfeld Fotos geschickt und auch unsere Adresse durchgegeben, so dass über Google die Lage und Spaziergehtauglichkeit überprüft werden konnte.)
Wir hatten ein rund um gutes Gefühl und im Sinne des Hundes waren die „kritischen“ Fragen sehr wichtig und überhaupt nicht unangenehm. Es ist schön zu wissen, dass nicht jeder einfach einen Hund bekommen kann, nur damit sie vermittelt sind. In allem wurde deutlich, dass das Wohl der Hunde an erster Stelle steht.
Wir waren Hin- und Weg von Frida und es konnte eigentlich nichts mehr geben, was uns davon abhalten sollte, ihr ein Körbchen zu schenken. Um Frida noch ein bisschen näher kennenzulernen und Frida die Möglichkeit zu geben uns zu beschnuppern verabredete sich Steffi mit Frau Mumoth für einen gemeinsamen Spaziergang direkt am nächsten Tag (Sonntag). Der Spaziergang an dem Sonntag war ein Traum: eine prima lauffreudige Hündin. Was wir noch trainieren müssen ist, das „ Nicht-Taschentücher fressen“ und das „Nicht-Beinzwicken“ beim Spielen. Sowohl in der Wohnung, als auch auf dem Spaziergang wurde die starke Bindung zum Pflegefrauchen deutlich. Kein Wunder, denn es war ja Fridas erstes richtiges zu Hause. Sie hat hier das Hundeleben erst richtig gelernt und vieles nachgeholt. Wenn man die Beschreibungen von einer ängstlichen, unsicheren Frida hört, und dann jetzt diesen Hund sieht…eine Hochachtung! Und zugleich tut einem auch das Herz weh, diese süße Maus aus ihrem Paradies zu holen. Woher soll sie wissen, dass ihr Körbchen nur übergangsweise war? Doch klar ist ja: hier kann sie nicht bleiben. Je schneller desto besser in ein endgültiges Körbchen umziehen ist wichtig. Wenn wir nicht die Körbchengeber sind, dann sind es andere nette Menschen.
Für Montag war ein Treffen geplant mit dem Hund meiner Mutter, der das letzte „Wort“ hatte. (Er versteht sich nicht mit allen Hunden, und da meine Mutter auch mal als Hundesitterin einspringen soll, war dies eine wichtige Grundvoraussetzung) Der Spaziergang und die Begegnung der beiden Hunde verliefen problemlos, die beiden haben sogar zusammen gespielt. Es stand von unserer Seite nichts mehr im Wege. Und als auch Frau Mumoth sagte, dass Sie genau solche Leute für Frida gesucht hat, viel uns ein Stein vom Herzen. Sie hatte beim Kraulen am Samstag und bei dem Verhalten mit dem Hund meiner Mutter ein super Gefühl.
Wir vereinbarten die „Übergabe“ für den nächsten Samstag. Am 15.02. kam Frau Mumoth dann gemeinsam mit Frida zu uns. Wir hatten in der Woche die Gelegenheit das „Hundestarterpaket“ zu besorgen. Näpfe, Leinen, Körbchen, Futter, Knabbereien etc.. Von Frau Mumoth bekamen wir ein bisschen Futter fürs Wochenende und Frida hatte ihr Kuscheltier im Gepäck. Neugierig erkundigte sie die Wohnung. Die Treppe und auch das Laminat waren für Frida kein Problem. Das Geschirr von Sientas durften wir erstmal behalten, bis wir für Frida ein eigenes angefertigt haben lassen. Nachdem alle Formalitäten geklärt waren, haben wir noch einen gemeinsamen Spaziergang gemacht. Da Frida eine pfiffige Hündin ist hat Sie gemerkt, dass etwas im Busch ist. Trotzdem stolzierte sie sehr interessiert durch den Wald (das kannte sie noch nicht; weder aus Neuss am Rhein, noch aus dem Tierheim auf Gran Canaria). Die matschigen Pfützen mied sie jedoch. Ansonsten machte sie das prima im Wald. Nachdem Spaziergang wurden noch schnell Fotos geschossen für die Rubrik „Aktuelles“ auf der Homepage. Danach war es soweit und Frida sollte bei uns ins Auto einsteigen. Das war nicht so leicht und es tat mir in der Seele weh, sie von Frau Mumoth wegreißen zu müssen.
Als wir das erste Mal mit Frida alleine in der Wohnung waren jaulte sie ihrem Rudel hinterher: Augen zu und durch, ignorieren und in „ruhigen Momenten“ kraulen. Das Spazieren draußen lenkte sie ab, Leckerchen nahm sie an, sie hat getrunken, gefressen und ihre Geschäfte normal gemacht. Die erste Nacht verlief problemlos; es dauerte nur bis sie zur Ruhe kam und eingeschlafen ist. Von da an sind jeden Tag Fortschritte zu erkennen. Sie ist sehr auf uns bezogen, sie wedelt mit dem Schwanz um uns zu begrüßen, sie wälzt sich im Gras. Draußen „arbeiten“ wir schon mit der Schleppleine. Frau Mumoth halten wir auf dem Laufenden und schicken ihr regelmäßig Fotos. Besonders freuen wir uns, etwas davon unter Aktuelles auf der Homepage zu finden und auch so viel Resonanz im Gästebuch zu erhalten. Es haben sich alle über das gefundene Körbchen gefreut und wir wurden herzlich bei den KGlern aufgenommen. Seit dem wir Frida haben vergeht kein Tag, an dem wir nicht wenigstens einmal schauen, was es Neues gibt.
Auch bei „Problemen“ (z. B. bestimmten ängstlichen Situationen) haben wir uns an Frau Mumoth gewendet und sie nach ihren Erfahrungen gefragt und prompt eine Antwort bekommen. Man fühlt sich nicht allein gelassen. Sowohl das Kennenlernen, die Vermittlung selber, als auch die Nachbetreuung/ Kontakt zu Pflegestelle sind hervorragend. Für uns war es optimal, dass wir Frida kennenlernen durften und wir alles so unkompliziert testen konnten. (Treffen der beiden Spiel- und Gassipartner (Hund meiner Mutter)). Beim nächsten Mal würden wir auch nicht davor zurückschrecken, einen Hund direkt vom Flughafen abzuholen (Wenn es ein KG-Hund ist!!) Wir haben gemerkt, dass man sich auf das Bauchgefühl von der KG Pflegestellen verlassen kann und im Wohle des Hundes wäre es auf jeden Fall, da er weniger Stress ausgesetzt wäre.
Ich bin mir sicher, dass man sich bei Problemen auch bei einem „Nichtpflegestellenhund“ an Steffi Ackermann oder Helene Mumoth wenden kann, da sie ja beide eine Menge Erfahrung haben und ja auch nur wollen, dass es den Körbchenfindern gut geht. Für die, die vor einem Hund aus der Pflegestelle „zurückschrecken“, wegen der starken Bindung zur Pflegestelle: Keine Sorge, Frida hat sich schnell eingelebt und in uns neue Bezugspersonen gefunden. Es macht riesigen Spaß die Fortschritte der kleinen Maus zu beobachten und diese sichtbaren Fortschritte auch von anderen (z.B. Nachbarn und Mitspaziergänger) gespiegelt zu bekommen.
Wir möchten uns ganz herzlich für unsere tolle Hündin bedanken und hoffen, dass auch alle anderen Körbchensucher bald das passende Körbchen finden werden.
Auch an alle KGler ein herzliches Dankeschön: Ihr seid toll und wir sind froh dabei sein zu können! Wo wir können unterstützen wir KG gerne weiter und hoffen so ein bisschen von unserem Glück zurückgeben zu können
Vielleicht konnten wir ja dem ein oder anderen Mut machen einem der vielen tollen Hunde ein Körbchen zu schenken. Wir würden es den Hunden gönnen und Sie werden es sicher nicht bereuen.

März 2014