DARUM ein "KG- Hund"

Erfahrungsbericht von Nana mit Oona


Nana: Der lange Weg zu Fräulein Penny

Ich möchte berichten, wie wir an Fräulein Penny kamen, die jetzt seit schon seit fast drei Monaten zu unserer Familie gehört. Eins sei vorab bemerkt: Wir waren und sind nach wie vor sehr glücklich mit unserer Oona, die auch aus dem Tierheim bei Santiago stammt und seit gut zweieinhalb Jahren unser Leben bereichert. Sie ist ein wunderbarer, friedfertiger und liebenswürdiger Hund, um den uns hier alle beneiden, und sie passt 100%ig zu uns und unseren Lebensumständen. Dabei ist sie mitnichten eine langweilige Schnarchnase, sondern zuhause einfach bezaubernd in ihrer geduldigen, liebenswerten Art und draußen, in der freien Natur, so voller Neugier und Lebensfreude, dass sie uns immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Warum also ein zweiter Hund?

Oona war seinerzeit von einem Jäger im Tierheim abgegeben worden und hatte vier lange Jahre dort gesessen, bevor sie zu uns kam. Als spanischer Jagdhundmischling hatte sie vorher mit Sicherheit in einer Meute gelebt, und im Tierheim war sie ja auch in einer Zwangsgesellschaft mit vielen anderen Hunden. Als sie zu uns kam, hat sie es lange durchaus genossen, die Prinzessin zu sein, ohne Konkurrenz durch andere Hunde. Aber wir Menschen sind beruflich zuweilen stark eingespannt, weswegen Oona regelmäßig nachmittags ein paar Stunden allein verbringen muss. Das war natürlich von Anfang an bekannt, und Oona kam auch sehr gut damit zurecht. Nur hatte ich irgendwie nach und nach den Eindruck, dass letztendlich doch etwas zu fehlen schien. Aus diesem Bauchgefühl heraus wuchs langsam, aber stetig der Gedanke an einen zweiten Hund. Ich weiß nicht mehr, wie oft wir darüber diskutiert haben, aber es zog sich über Monate. Wir hatten eigentlich immer einen Hund, aber noch niemals zwei gleichzeitig. Machte es wirklich Sinn, einen Zweithund anzuschaffen? Könnten wir das stemmen? Was wäre mit Plan B und C?

Und dann, als wir uns endlich im positiven Sinne entschieden und auch schon auf einen Kandidaten festgelegt hatten, mein blöder Sturz, der mich für Monate lahm legte. Zweithundetraum geplatzt! Als ich dann wieder halbwegs fit war, war klar, dass unser Wunschhund wegen seiner Größe und zu erwartenden Stärke nicht mehr zu uns passte.
Und jetzt?
Also wieder alle Körbchensucher studieren, eine neue Auswahl treffen, Gedankenaustausch hin und her mit Steffi Ackermann. Natürlich musste ein neues Familienmitglied nicht nur zu uns Menschen, sondern auch und insbesondere zu Oona passen. Ähnliches Alter, ähnliches Temperament, ähnliche Größe ... Irgendwann fiel dann unsere Entscheidung. Und was sagte Frau Ackermann? "Ich gebe Ihnen den Hund, wenn Sie ihn unbedingt haben wollen, denn im Prinzip passt er. Aber überlegen Sie es sich gut. Wenn sIe abends müde und geschafft von der Arbeit kommen, dreht dieses Kerlchen erst so richtig auf und will Action. Wollen Sie das auch? Oona wird zwar mit ihm auskommen, aber sie wird die Augen verdrehen und sich zurückziehen."
Oha! So hatten wir uns das natürlich nicht vorgestellt. Im Gegenteil, vor meinem geistigen Auge hatte ich das ideale Hundepaar gesehen, das zur Freude seiner Leute glücklich und höchst zufrieden das Körbchen teilt ...
Was nun?
"Es gibt da noch einen Hund, den ich bisher nicht auf die Homepage gestellt habe. Der würde besser passen", klang es aus Zülpich herüber. Und so lernten wir Crema kennen. Sie war nicht online gegangen, weil sie eine Geschwulst an der Flanke hatte und erst einmal zum Tierarzt sollte. Wir studierten also alle Fotos und immer wieder das Video von Crema. Die Entscheidung fiel uns nicht schwer, denn wir fanden Crema einfach bezaubernd. Offen gestanden, wir hätten sie auch mit "Beule" genommen und hier zum Tierarzt gebracht, denn wir hatten uns ohne Wenn und Aber für sie entschieden, egal, was kommen möge. Deshalb änderte sich für uns auch nichts, als wir von der Diagnose erfuhren.

Aber - Hand aufs Herz - bei welcher anderen Hundevermittlung würde man denn auf soviel Verantwortungsbewusstsein treffen? Wo findet man denn sonst eine Vermittlung, die darauf besteht, erst einmal Klarheit über den wirklichen Gesundheitszustand eines Auslandshundes zu schaffen? "Haupsache-vermittelt-Hunderetter" hätten uns mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit einen kranken Hund untergeschoben, und zuhause wären wir dann aus allen Wolken gefallen. Wir haben da so unsere Erfahrungen! Bei KG dagegen wissen wir, was auf uns zukommen kann. Und wir konnten uns nach der Diagnose nochmals entscheiden, ob wir diesen Hund haben wollen oder eben nicht.

Ja, wir wollten diesen Hund! Und kurz vor Weihnachten war es dann soweit: Crema, die wir in Penny umgetauft hatten, kam in Düsseldorf an. Ungläubig und etwas unsicher krabbelte sie aus ihrer Reisebox, und schon war es um uns geschehen. Penny war wirklich bezaubernd! Sie lief an der Leine, als hätte sie nie etwas anderes getan, fuhr problemlos im Auto mit, begegnete unserer Oona wie selbstverständlich, stapfte genauso selbstverständlich ins Haus und war sofort und ohne jeden Zwischenfall stubenrein. Oona begrüßte sie natürlich etwas skeptisch, aber freundlich. Und sie krabbelte sofort zu Penny ins neue Körbchen. Es war, als wollte Oona uns zeigen: Ich habe verstanden. Macht euch mal keine Gedanken, das klappt schon mit uns beiden!

Genau so ist es. Die Hunde kommen gut miteinander zurecht, und niemand ist mehr allein. Wir freuen uns jeden Tag auf's Neue über unsere beiden Hundemädels und erwischen uns ständig gegenseitig mit diesem fröhlichen Grinsen im Gesicht. Ja, wir sind froh und glücklich, dass wir uns für einen zweiten Hund entschieden und über Steffi Ackermann ausgerechnet Fräulein Penny bekommen haben. Wie dieser Name - Fräulein Penny - zustande kam, ist aber eine andere Geschichte. Falls Penny jemals wieder vom Sofa krabbelt, wird sie es sicher im Lesestoff erzählen ...

Nana mit Oona und Penny
(Februar 2017)